Bewerbung: Wie nutze ich LinkedIn, Xing & Facebook richtig?

Bewerbung: Wie nutze ich LinkedIn, Xing & Facebook richtig?

Bewerbung in den sozialen Netzwerken: Finde den passenden Job oder werde gefunden

Heutzutage werden die sozialen Netzwerke auch bei der Jobsuche seitens der Jobsuchenden, der Jobvermittler und der Arbeitgeber genutzt.

Was früher unvorstellbar gewesen wäre gehört heute fast schon zum Alltag eines Personalers, der seine Kandidaten bzw. deren Profile online auf Netzwerken wie LinkedIn, Facebook oder Xing unter die Lupe nimmt.

Wie im richtigen Leben zählt auch hier, wer sich adäquat präsentiert wird von entsprechenden Firmen oder Personalvermittlern gefunden und bekommt geeignete Jobangebote übermittelt.

Wir möchten Dir heute zeigen auf was Du genau achten solltest und wie Du dein Profil als online Visitenkarte nutzen kannst.

Wenn man heutzutage auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle ist, bedeutet dies oftmals die gängigen Jobportale nach Stellenangeboten durchzuforsten. Gleichzeitig heißt das auch, man findet einen passenden Job oder man wird von der passenden Firma gefunden.

Dennoch gibt es genügend Arbeitgeber die entsprechende Bewerber auf anderen Wegen erreichen. Die im Jahre 2016 durchgeführte Studie „Active Sourcing und Social Recruiting“ der Jobbörse Monster.de fand heraus, dass sieben von zehn der deutschen Top 1.000 Unternehmen die sozialen Netzwerke und deren Anwendungen für die Mitarbeitersuche als positiv bewerten. Im Vergleich zum Jahr 2012 ist dies ein Anstieg um 21%.

Der Vorteil für dich als Jobsuchender liegt klar auf der Hand: Anstatt den passenden Job zu suchen wirst Du über das Netzwerk gefunden.

Wir empfehlen dafür ein ausdruckstarkes Xing- oder LinkedIn-Profil anzulegen.

Fast 15% der Teilnehmer der genannten Studie nutzen häufig oder sehr häufig das Xing Netzwerk, um Bewerber zu finden, und gleichzeitig auch um mit potentiellen Kandidaten in Kontakt zu treten.

Die Visitenkarte 2.0

Damit Du online gefunden wirst, solltest Du deine Daten auf Netzwerken wie Xing oder LinkedIn immer auf dem neuesten Stand halten.

Am besten gibst Du auch alle erworbenen Qualifikationen an, und achte dabei auch darauf alle Zusatzqualifikationen aufzulisten. Genauso die einzelnen Software Produkte, deren Umgang Du beherrschst solltest Du beim Namen nennen. Bitte vergiss auch nicht, die Erfolge, die Du in deiner bisherigen Karriere erzielt hast anzugeben.

Vermeide Fehler in deinen Texten, da die meisten Menschen sehr negativ darauf reagieren: Schreibfehler = Karrierekiller. Frag einfach einen guten Freund oder eine Freundin im Freundeskreis, ob kurz gegengelesen werden kann. Es gibt auch Tools im Internet für Textkorrekturen, z.B. das kostenlose LanguageTool überprüft geschriebene Texte auf Fehler und erkennt dabei sowohl Grammatik-, als auch Rechtschreibfehler.

Wir empfehlen auch ein Profil von LinkedIn zu nutzen, gerade für alle die im englischsprachigen Raum oder in anderen europäischen Ländern auf Jobsuche gehen möchten. Einer der Vorteile wäre z.B., dass auch Empfehlungen anderer Mitglieder hinterlegt werden können.

Wir raten Dir definitiv diese Funktion zu nutzen, soweit relevante Personen angegeben werden können. Es ist klar von Vorteil ein Lob des ehemaligen Arbeitgebers für ein spezifisches Projekt im Profil vorweisen zu können, und dadurch punktet man bei neuen potentiellen Arbeitgebern.

Die privaten Verbindungen sind ebenfalls wichtig: Sind die vorhandenen Kontakte lediglich aus dem gleichen Unternehmen oder bestehen auch Kontakte zu ähnlichen Positionen in anderen Firmen? Es wird ein Auge darauf geworfen, ob das Profil aus realen beruflichen Kontakten besteht, oder ob man tatsächlich nur versucht so viele Verbindungen wie möglich herzustellen ohne jegliche Reelevanz. Gerade die qualifizierte Kontakte im Profil tragen dazu bei eine deutliche größere Reichweite zu erzielen, wenn dabei auch auf zusätzliche Qualifikationen hingewiesen wird.

Nutze das Netzwerk richtig

Firmen die sich auf Bewerbersuche begeben machen sich oftmals auch die sozialen Netzwerke zunutze, um für verfügbare Jobs zu werben.

Tipp: Folge dem Unternehmensprofil, und werde immer über die neuesten Inserate informiert. Sobald Du eine passende Stelle findest, trete mit der jeweiligen Kontaktperson in Verbindung via Xing oder LinkedIn. Ganz einfach höflich anfragen, welche Bedingungen und Qualifikationen insbesondere gefragt sind. Dadurch kannst Du auch mehr über die Schwerpunkte der Arbeitsstelle herausfinden. Der Vorteil liegt ganz klar auf der Hand: Das aktive Anschreiben kann deine eigenen Chancen steigern, um bereits im Vorfeld der Bewerbersuche positiv aufzufallen. Natürlich kannst Du jetzt auch eine Anfrage an die entsprechende Person in der Personalabteilung senden, um dein eigenes Netzwerk zu erweitern. Bitte werde aber nicht ungeduldig, falls Du nicht prompt eine Antwort erhälst oder deine Kontaktanfrage nicht angenommen wird. In diesem Fall ist Zurückhaltung gefragt, um nicht negativ aufzufallen.

Außerdem vermeide eine Anfrage auf Facebook zu senden, stattdessen nutze dein eigenes Profil nur, um auf den entsprechenden Seiten der Unternehmen z.B. Fragen zu stellen. Tipp: Achte auf deine Privatsphäre Einstellungen, um zu vermeiden, dass die Personalabteilung oder die Kontaktperson deine Bilder des letzten Geburtstages oder deiner Nacht im Club entdeckt. Das kommt leider bisher immer noch nicht so gut an. 🙂

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Wir wünschen viel Erfolg bei der Jobsuche!

Wie Personaler Hochstapler entlarven

Wie Personaler Hochstapler entlarven

„Die meisten Bewerber neigen dazu zu übertreiben“

Das Gehalt im alten Job, die hervorragenden Fremdsprachenkenntnisse: Bewerber tragen leider oftmals zu dick auf.

Heutzutage kann man fast schon in jedem Ratgeber zum Thema Karriere und Bewerbung nachlesen, wie man es am Besten anstellt seinen Lebenslauf zu tunen, wie man manche Lücken in der Ausbildung kompensiert und sogar wie unangenehmen Fragen ausgewichen werden kann. Nichtsdestotrotz sollte man sich bewusst sein, dass auch bei der Bewerbung gilt: Ehrlich währt am längsten.

In einer Studie aus dem Jahre 2016 wurden 1210 Führungskräfte befragt, wie sie mit Hochstaplern im Bewerbungsgespräch umgehen. Die Personalmanager in Ihrer Studie klagen, dass viele Bewerber im Vorstellungsgespräch dazu neigen zu übertreiben. Man sollte nicht vergessen, dass der Jobtitel am Ende nicht so wichtig ist wie die eigentliche Beschreibung der Tätigkeit.

Der Titel “Finanzmanager” mag super klingen, aber es ist ein gigantischer Unterschied, ob man bisher in einem kleinen Unternehmen in der Buchhaltung tätig war oder in einem großen Konzern. Selbst wenn es um das Thema Managementkenntnisse und Verantwortung geht, scheinen sich viele Bewerber zu überschätzen, und sogar bei den Fremdsprachenkenntnissen. Wenn angegeben wird, dass man z.B. in Englisch verhandlungssicher sei, sollte man problemlos in die Fremdsprache wechseln können.

Laut der Studie beschönigt jeder zehnte Bewerber das bisherige Gehalt, und es werden u.a. alle Boni zusammengenommen und tatsächlich alles zusammengelegt, was theoretisch hätte verdient werden können, aber am Ende gar nicht geschehen ist.

Es stellt sich die Frage, warum in der Bewerbung übertrieben wird. Ist es die Furcht sich unter Wert zu verkaufen? Die Antwortet lautet, dass die meisten Bewerber nicht 100-prozentig ehrlich zu sich selbst sind, oder man sich selbst tatsächlich anders einschätzt als der frühere Vorgesetzte es tun würde. Dies ist mitunter der Grund warum viele Personalvermittler gerne die Form des Referenzgebens nutzen und oftmals ein Bewerber ohne zwei oder drei Referenzen gar nicht erst vermittelt wird. Es ist natürlich selbstverständlich, dass jede einzelne Referenz seitens der Personaler überprüft wird.

Wenn es darum geht welchem Thema am liebsten ausgewichen wird, scheinen dies die Fragen nach den Gründen für einen Arbeitsplatzwechsel zu sein. Insbesondere wenn es am ehemaligen Vorgesetzten oder an der Arbeitsgemeinschaft lag. Erst recht wird es unangenehm für viele Bewerber die Frage nach den eigenen Schwächen zu beantworten, dabei sind gerade diese Schwachstellen menschlich und es gibt keinen Menschen ohne Schwächen.

Wir empfehlen unseren Bewerbern immer, sich selbst treu zu bleiben. Die Person die das Vorstellungsgespräch führt, merkt relativ schnell, ob man ehrlich ist oder nicht.
Außerdem: Wer sich im Vorfeld zu gut verkauft, wird spätestens im Team das Problem haben, dass die neuen Mitarbeiter ihn als Scharlatan entlarven. Statt sich zu verstellen, sollten alle Bewerber nicht einen der entscheidenden Faktoren zu unterschätzen, und zwar dass es letztlich darauf ankommt, ob man ins neue Team passt. Daher ist es sinnlos, sich als eine andere Person zu verkaufen

Somit spielt die eigentliche Qualifikation nur zur Hälfte eine Rolle, denn der zweite entscheidende Punkt ist das eigentliche Auftreten des Bewerbers. Die Personalabteilung achtet sehr darauf, ob ein Kandidat sympathisch ist und zur neuen Firma passen würde. Somit kann man schlussfolgernd sagen, dass man anstatt die Bewerbung auf Hochglanz zu trimmen, sich viel eher mit der Frage auseinandersetzt, ob man als Mensch zu dem Unternehmen passt.

Der lockere Tonfall: Das Du in Stellenanzeigen und an Arbeitsplätzen

Der lockere Tonfall: Das Du in Stellenanzeigen und an Arbeitsplätzen

Deutsche durchstöbern regelmäßig den Stellenmarkt auf der Suche nach neuen Perspektiven. Das förmliche „Herr“, die „Frau“ und auch allgemein das „Sie“ werden in zahlreichen Firmen als altmodisch angesehen. Sowohl das trendige Start-up Unternehmen, als auch der traditionellere Mittelständler handhaben das gemeinschaftliche Du, vom Azubi bis zum Geschäftsführer.

Die Idee dahinter: Beim gemeinsamen Streben nach dem Unternehmenserfolg kommt es auf jeden Einzelnen an – deshalb sollen die Hierarchien flach und der Umgangston locker sein. Und dann ist der Chef eben „Heiner“ und nicht „Herr Schmitz“. Doch das gefällt nicht jedem.

Bereits in der Stellenanzeige beginnt es: „Wir suchen Dich, bring Dich mit Deinen Fähigkeiten und Talenten bei uns ein und bewirb Dich“, heißt es da. Die Stellenbeschreibung klingt verlockend.

Aber manch ein Interessent gerät vielleicht ins Grübeln, wie er jetzt seine Bewerbungsunterlagen gestalten soll. Auch duzen? Klare Antwort: „Ja, natürlich“, sagt Christa Stienen, Vizepräsidentin beim Bundesverband der Personalmanager (BPM). Wer geduzt wird, darf zurückduzen. Wer sich jedoch davor scheut, kann stattdessen aber auch allgemeinere Anreden benutzen und zum Beispiel „Liebes Team“ schreiben, rät Stienen. Auch eine Anrede wie „Guten Tag Ralf Schröder“ sei möglich, erklärt Jutta Boenig, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Karriereberatung (DGfK). Und wer Ralf Schröder so gar nicht duzen mag, kann auch das Sie verwenden.

Linda Kaiser von der Deutschen-Knigge-Gesellschaft (DKG) empfiehlt sogar, auch bei locker-flockigen Inseraten im Anschreiben zunächst förmlich zu bleiben. Denn auch wenn die Stellenanzeige eher kumpelhaft daherkommt, gelten die Grundregeln für eine gelungene Bewerbung weiter: Rechtschreib- und Grammatikfehler sollte man sich dann also auch nicht leisten.

Und auch im Vorstellungsgespräch ist selbst bei Duz-Unternehmen Zurückhaltung gefragt. Bewerber sollten also keinesfalls direkt auf den Chef zugehen und „Hi, ich bin die Melanie“ sagen. Stattdessen rät Boenig, die Situation erstmal zu beobachten und sich dann anzupassen. „Wird sich geduzt und der Bewerber tut sich damit schwer, dann kann er dies auch sagen“, sagt die Expertin. Etwa so: „Das „Du“ ist für mich momentan ungewohnt und ich bitte um Nachsicht, wenn mir zwischendurch das „Sie“ herausrutscht.“

Die gleiche Zurückhaltung wie im Vorstellungsgespräch ist auch am ersten Arbeitstag gefragt. Denn der Ball für das Duzen liegt bei den anderen. „Unter keinen Umständen darf beim kollektiven Duzen die Hierarchie außer Acht gelassen werden“, warnt Kaiser. Der Chef ist und bleibt der Vorgesetzte, dem man auch bei einem Du mit Abstand und Respekt begegnen sollte. Das gilt auch im Umgang mit allen anderen Kollegen.

Das Duzen am Arbeitsplatz sollte auch nicht dazu verleiten, Kollegen automatisch wie Freunde zu behandeln. „Vertraulichkeiten und private Dinge haben im Job nichts zu suchen“, betont Stienen. Solche nicht erwünschte Nähe können sich Arbeitnehmer, die darauf keine Lust haben, auch verbitten. Eheprobleme oder Schwierigkeiten mit dem pubertierenden Kind sind auch unter Duz-Kollegen keine guten Smalltalk-Themen. Anders ist das natürlich, wenn Kollegen außerhalb des Jobs Freunde sind.

„Durch Duzen am Arbeitsplatz wächst nicht automatisch Vertrauen“, sagt Stienen. Aus ihrer Sicht vereinfacht der Verzicht auf „Herr“ oder „Frau“ im Alltag aber vieles. So könne das Du tatsächlich dazu beitragen, das Wir-Gefühl zu stärken. Und ist es Teil der Unternehmenskultur, können sich Duz-Muffel dem ohnehin nur schwer entziehen. „Wer mit dem Duzen in der Arbeitswelt grundsätzlich Bauchschmerzen hat, sollte sich gut überlegen, ob er oder sie in der Firma überhaupt richtig ist“, rät auch Boenig. Unternehmen mit Sie-Kultur gibt es ja weiterhin.

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