Ab heute entfällt die Pflicht zum Anbieten von Homeoffice, da die Corona-Zahlen zumindest momentan auf sehr niedrigem Stand gehalten werden können. Man wolle zurück zum „Normalbetrieb“, so formuliert es jedenfalls der Chef des Mittelstandsverbands. Dabei hat sich so vieles geändert, von den technischen Machbarkeiten bis zum erstmaligen Kontakt vieler Arbeitnehmer mit dem Homeoffice überhaupt. Eine Rückkehr zum vorherigen Status scheint in vielen Unternehmen auch gar nicht mehr gewollt zu sein. Doch wie sieht die neue Normalität dann aus?
Homeoffice nicht für alle Menschen ein Plus
Nicht jede ist gemacht für gute Selbstorganisation, nicht jeder will diese erzwungene Einsamkeit in den eigenen vier Wänden weiterleben (müssen). Und die andere Fraktion gibt es natürlich ebenso, die nicht zuletzt den Wegfall des lästigen Weges von und zur Arbeit schätzen gelernt hat. Und die herrliche Ruhe im Homeoffice, mit der das bunte Treiben in einem Großraumbüro mal so überhaupt nichts gemein hat.
Jetzt kennt fast jeder Vor- und Nachteile des Homeoffices
Nun haben viele Arbeitnehmer einmal mehr als nur hereinschnuppern dürfen darin, wie es ist, wenn all die stressigen Komponenten in einem Büro wegfallen. Sehr viele werden auf diese Annehmlichkeiten kaum noch verzichten wollen – zumindest dort, wo es weiterhin umsetzbar ist, im Homeoffice tätig zu bleiben. Und was bisher gelang, dürfte auch in den allermeisten Unternehmen tatsächlich weiterhin möglich sein.
Hybride Variante bietet sich an
Insbesondere in städtischen Bereichen wird man nur allzu gerne so häufig auf die lästige Anfahrt verzichten wollen, wie es eben möglich ist. Und hier kommt eine Option ins Spiel, wie man in Zukunft verfahren könnte, obwohl das Ende der Homeoffice-Pflicht nun gekommen ist. Die sogenannte „hybride Variante“ wäre sicher für viele Arbeitnehmer besser als volle Präsenzpflicht – und für die meisten Arbeitgeber ebenso akzeptabel. Dabei gibt es nur bestimmte, ausgewählte Termine oder Tage mit Anwesenheitspflicht. Für etwaige Teambesprechungen, gemeinsam zu treffende Entscheidungen oder Ähnliches. Für die übrige Arbeit könnten Arbeitnehmer dann wie in den letzten 15 Monaten auch zu Hause bleiben.
Keine Pauschal-Lösung für alle implementieren
Gewerkschafter warnen aber davor nun für alle die gleiche Regelung anzustreben. Mancher arbeitet eben doch besser, wenn er sich abseits von der eigenen Familie befindet oder auch nur den sozialen Druck im Kollegium als Motivation benötigt. Insofern solle die kommende Vorgehensweise nicht von oben herab entschieden, sondern mit allen Angestellten ausdiskutiert werden. Wer sich nun in dieser Frage auf welche Weise verhält, werden die nächsten Wochen zeigen, wenn das Ende der Homeoffice-Pflicht Realität geworden sein wird.