Welche sind aktuell die Städte Deutschlands mit den besten Zukunftsaussichten?
Bei insgesamt mehr als 2.000 Städten im Bundesgebiet ist es natürlich nicht ganz einfach, überhaupt die schönsten Städte Deutschlands auszuwählen, geschweige denn, eine Liste der zehn Spitzenreiter zu erstellen. Doch gerade in Hinsicht auf grundlegende Lebensqualität, Arbeitsmarkt und Berufschancen sowie Freizeit-, Natur- und Kulturangebot können sich manche deutschen Städte schon weiter oben in einer gedachten „Bundesliga“ positionieren. Im Folgenden stellen wir euch kurz zehn größere und kleinere sowie berühmte und weniger bekannte Städte Deutschlands vor, die immer wieder auch als die schönsten Städte Deutschlands genannt, gelobt und gewählt werden.
Würzburg: Die Mainmetropole in Unterfranken hat ihren Neubürgern viel zu bieten
Idyllisch mitten im schön grünen, wasserreichen und intensiv landwirtschaftlich genutzten Mainfranken gelegen, genießt das im frühen 8. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnte Würzburg nicht nur bei seinen aktuell knapp 128.000 Einwohnern einen ausgezeichneten und hervorragenden Ruf. Vielseitige, moderne und zeitgemäße Ausbildungsmöglichkeiten bietet nicht nur die Julius-Maximilians-Universität Würzburg als älteste Institution ihrer Art in Bayern mit gut 28.000 Studierenden, sondern auch die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt mit etwa 9.000 sowie die Hochschule für Musik Würzburg mit zurzeit ca. 600 Lernenden.
Ebenfalls vor Ort ansässig und als Sprungbretter für Karrieren bekannt sind die private Würzburger Dolmetscherschule (WDS) mit ca. 350 Schülern, das Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung und das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC). Lokal starke Wirtschaftsbranchen sind darüber hinaus Auto- und Maschinenbau, Handel, Dienstleistungen, Bausysteme, Brauwesen, Elektronik, Nahrungsmittelindustrie und Verlagswesen. Mit Respekt und Bewunderung schauen die schönsten Städte Deutschlands auf den beachtlichen 24. Platz, den Würzburg im von der Prognos AG erstellten Zukunftsatlas 2019 von 401 kreisfreien Städten und Landkreisen in Deutschland belegte.
Hamburg: „Denn dort an der Elbe, da wartet dein Glück“
Der altehrwürdigen und traditionsreichen „Freien und Hansestadt Hamburg“ sind nicht nur unzählige Lieder gewidmet, welche wie im Schlager und Gassenhauer „Herz von St. Pauli“ die vielen Vorzüge der mit aktuell 1,9 Millionen Einwohnern zweitgrößten deutschen Stadt ausdrücklich und ausführlich preisen. Die traumhafte Lage an Alster und Elbe sowie die Nähe zur Nordsee und das zauberhafte maritime Ambiente rund um den mit 7.200 Hektar Fläche größten deutschen Seehafen rechtfertigen bereits ohne Weiteres die Mitgliedschaft im exklusiven Klub mit dem so erlauchten Namen „Die schönsten Städte Deutschlands“.
Interessante, gut dotierte und zukunftsträchtige Jobs gibt es sowohl im Hafen mit aktuell ca. 150.000 Beschäftigten als auch in den lokal stabilen Branchen Chemie, Elektrotechnik, Logistik, Luftfahrt-, Konsumgüter- und Lebensmittelindustrie sowie Fahrzeug-, Maschinen- und Schiffbau, Tourismus, Mineralölwirtschaft, Banken, Medizin, Biotechnologie, Medien und Versicherungen. Als einzige deutsche Stadt konnte Hamburg 2017 in der alljährlich durchgeführten Untersuchung des britischen Magazins „The Economist“ einen Platz unter den Top Ten der weltweit lebenswertesten Städte erringen.
Ulm: das Beste von Bayern und Baden-Württemberg an der Schwäbischen Alb
Wären die schönsten Städte Deutschlands ein rein musikalischer Wettbewerb, könnten sich die aktuell gut 126.000 Einwohner der Geburtsstadt des Genies Albert Einstein genau an der Grenze der beiden Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern zufrieden zurücklehnen und auf ihren sehr renommierten, 1958 gegründeten und nach dem animalischen Wahrzeichen der „Ulmer Spatzen“ benannten Kinder- und Jugendchor verweisen. Kunst und Kultur samt zahlreicher Galerien, Museen und Theater sind jedoch nur zwei der vielen positiven Standortfaktoren in Ulm, um Ulm und um Ulm herum. Wirtschaftlich glänzt die Stadt am südöstlichen Rand der Schwäbischen Alb mit international erfolgreich tätigen Unternehmen vor allem aus der Elektro-, Nutzfahrzeug- und Waffenindustrie. Forschung und Entwicklung für die Autoindustrie spielen ebenso eine große ökonomische Rolle wie Buch-, Druck- und Verlagswesen. Ein Magnet für Profis ist auch die Wissenschaftsstadt (Science Park) der Universität Ulm mit ihren aktuell rund 10.000 Studierenden, weshalb andere Städte Deutschlands oft sogar ein wenig neidisch nach Ulm blicken.
Wolfsburg: Wer Autos liebt, ist im Osten Niedersachsens an der richtigen Adresse
Es gibt sicherlich deutlich ältere deutsche Städte als das erst 1938 gegründete und aktuell gut 124.000 Einwohner zählende Wolfsburg rund um die bis heute größte Fabrik der Welt, das 6,5 km² große Volkswagenwerk mit gut 63.000 Mitarbeitern. Beim Nachdenken über die schönsten Städte Deutschlands kommen die meisten Zeitgenossen sicher nicht gleich auf die größtenteils am Reißbrett nahezu rein zweckmäßig entworfene Autostadt zwischen Braunschweig, Magdeburg und Hannover. Blickt man jedoch etwas genauer hin, bietet die Stadt am Mittellandkanal im ansonsten ländlich geprägten östlichen Niedersachsen nicht nur wahrhaft fantastische Jobmöglichkeiten, sondern auch eine durchaus gute und mehr als nur akzeptable Lebensqualität. Mit einem fünften Platz von 401 deutschen Kreisen und Städten im Zukunftsatlas der Prognos AG von 2016, einem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Höhe von knapp 179.000 Euro und einer regional relativ geringen Arbeitslosenquote ist Wolfsburg als Arbeits- und Wohnort definitiv eine Überlegung wert. Außer VW bieten vor Ort auch große und namhafte IT-Dienstleister, Banken sowie Gesundheits-, Logistik- und Versorgungsunternehmen interessante berufliche Perspektiven an.
Regensburg: In der Oberpfalz gehen Tradition und Zukunft gerne Hand in Hand
Die schönsten Städte Deutschlands wären ohne die alleine schon architektonisch äußerst sehenswerte, teilweise als UNESCO-Welterbe geschützte sowie traditionsreiche und auch wirtschaftlich potente Hauptstadt der Region Oberpfalz im Nordosten Bayerns ganz sicher nicht vollständig. Regensburg ist mit aktuell fast 154.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt im weiß-blauen Freistaat, liegt am Schnittpunkt der populären Urlaubsgebiete Fränkische Jura, Bayerischer Wald und Donau-Ebene und ist eine der Städte Deutschlands mit der höchsten Arbeitsplatzdichte und geringsten Arbeitslosigkeit. Zahlreiche regelmäßige und gut besuchte Feste und Veranstaltungen im Jahresverlauf machen die einstige römische Siedlung „Castra Regina“ auch kulturell interessant und empfehlenswert. Zum schon seit Jahrhunderten gefeierten Volksfest „Regensburger Dult“ im Mai und September strömen bis zu 100.000 Besucher. Der Mittelaltermarkt „Regensburger Spectaculum“ immer Mitte Juli passt ebenfalls perfekt in die historische Atmosphäre der Altstadt. Wie andere Städte Deutschlands hat sich auch Regensburg in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten verstärkt um die Ansiedlung von Zukunftsbranchen verdient gemacht. Betriebe mit viel Bedarf an Arbeitskräften aus der Biotechnologie und Energietechnik sowie IT und Sensorik findet ihr im BioPark, Gewerbepark und Energiepark sowie im Technologiezentrum TechBase.
Frankfurt am Main: Viele Städte Deutschlands wären gerne so wie Hessens Herz
Mit aktuell annähernd 762.000 Einwohnern ist Frankfurt am Main nicht nur die größte Stadt im Bundesland Hessen, sondern auch eine der größten Städte Deutschlands. Hier sind schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts unzählige Industrieunternehmen vorrangig aus den Bereichen Chemie, Finanzen, Pharmazie und Werbung sowie Bauen und Immobilien ansässig. Alleine am größten deutschen Flughafen, dem 2.160 Hektar großen „Frankfurt Airport“, arbeiten über 81.000 Beschäftigte in ca. 500 Unternehmen. Der Börsenplatz und Finanzstandort ist mit aktuell insgesamt über 75.000 Beschäftigten bei den vielen lokalen Banken, Kreditinstituten, Fonds- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Ratingagenturen sowie Anwaltskanzleien und Unternehmensberatungen mindestens ebenso bedeutsam. Als Sitz und Standort vieler Automobilhersteller, IT- und Telekommunikationsunternehmen, Verbände und Handelsmessen bietet „Mainhattan“ gleichermaßen gute Karrierechancen für Absolventen und Anfänger im Beruf. Ein nicht zu vernachlässigendes Kriterium für die schönsten Städte Deutschlands besitzt Frankfurt am Main auch durch sein lebendiges und abwechslungsreiches Kulturleben, das mit über 60 Museen sowie zahlreichen Theatern, Clubs und Veranstaltungsstätten, sportlichen und gastronomischen Angeboten bundesweit keinerlei Vergleich zu scheuen braucht.
Ingolstadt: Die schönsten Städte Deutschlands staunen über Bayerns Wunderkind
Die mit aktuell knapp 138.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Oberbayerns und fünftgrößte Stadt Bayerns ist aufgrund ihrer ausgezeichneten Wirtschaftsstruktur schon seit Jahren eine der dynamischsten und am schnellsten wachsenden Städte Deutschlands. Neben dem traditionell stark vertretenen Automobil- und Maschinenbau sowie den Bereichen Erdöl und Raumfahrt spielt dabei auch die gute Verkehrsanbindung an alle Regionen in Bayern und das restliche Bundesgebiet eine tragende Rolle. München ist nur gut 80 Kilometer und etwa eine Stunde Fahrtzeit mit dem Pkw, Nürnberg ebenfalls lediglich gut 90 Kilometer entfernt. Außer den beiden Branchengrößen „Audi“ und „Airbus“ kann Ingolstadt auch mit diversen anderen bestens angesehenen Arbeitgebern aufwarten. Die benachbarten Städte Deutschlands würden sich über eine so große Nachfrage von Firmen nach Flächen wie im gut zwei Millionen m² großen Gewerbegebiet Interpark mit aktuell gut 110 Unternehmen oder im 830.000 m² großen Güterverkehrszentrum Ingolstadt am nördlichen Stadtrand die Finger lecken.
Stuttgart: Die schwäbische Arbeitsmoral ist sprichwörtlich und trägt reife Früchte
Nicht von ungefähr sagt man den historisch vom strengen Arbeitseifer des Pietismus und Protestantismus geprägten Schwaben ganz besonders großen Fleiß, Einsatz und Ehrgeiz nach. Und wo sollten diese bewundernswerten Tugenden noch stärker zutage treten und bessere Ergebnisse zeigen als in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart, einer der wirtschaftlich innovativsten und stärksten Städte Deutschlands? Die hier ansässigen Automobilproduzenten Daimler und Porsche sind global geschätzte und von Konsumenten seit Jahrzehnten überaus begehrte Marken. Zusätzlich beherbergt der scherzhaft häufig sogenannte „Stuttgarter Speckgürtel“ gut 1.500 kleinere und mittelgroße Unternehmen, die trotz wenig Bekanntheit jedoch oftmals ebenfalls international tätig und mitunter in ihren Nischen sogar Weltmarktführer sind. Gute bis sehr gute Berufsaussichten bietet auch der Finanz- und Versicherungsdienstleistungssektor mit der Börse Stuttgart als zweitwichtigster Börsenplatz aller Städte Deutschlands und zahlreichen Banken. Darüber hinaus profitiert Stuttgarts hohe Lebensqualität auch von vielen Parks, Grünflächen und vom schönen Umland. Nach Feierabend oder an den Wochenenden kannst du perfekt in den sechs Parkanlagen des acht Kilometer langen Grünzugs „Grünes U“ entspannen.
Erlangen: Eine der progressivsten Städte Deutschlands liegt in Mittelfranken
Die mit aktuell etwas über 112.000 Einwohnern kleinste der insgesamt acht bayerischen Großstädte wurde 1982 einem größeren Publikum durch den ironisch-satirischen Popsong „Wissenswertes über Erlangen“ von Max Goldt und dessen Band Foyer des Arts bekannt. Die Stadt an der Regnitz in der Metropolregion Nürnberg besaß jedoch auch schon vorher einen guten Ruf als wirtschaftlich wichtiger Standort der Siemens AG und deren Sektoren Automatisierungs-, Antriebs-, Bahn- und Medizintechnik sowie Energieerzeugung und Energieübertragung mit derzeit etwa 20.000 Mitarbeitern. Seit 1985/6 gingen aus dem seinerzeit gegründeten Innovations- und Gründerzentrum Nürnberg-Fürth-Erlangen GmbH (IGZ) viele erfolgreiche Unternehmen hervor. In Kooperation mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg samt über 38.000 Studierenden und 6.000 Beschäftigten entstand ab 2003 das Innovationszentrum Medizintechnik und Pharma (IZMP). Die unter diesem organisatorischen Dach gegründeten Unternehmen aus den Gebieten Bio- und Gentechnologie sowie Medizintechnik und Pharmaforschung sind als moderne Arbeitgeber unter Absolventen gleichermaßen begehrt.
München: Die schönsten Städte Deutschlands schauen oft neidisch nach „Minga“
Die mit aktuell fast 1,5 Millionen Einwohnern größte Stadt und Landeshauptstadt Bayerns ist somit auch die drittgrößte Stadt Deutschlands und gilt gemäß der regelmäßig in Studien erhobenen Indikatoren Arbeitslosenquote, Anzahl der Hochqualifizierten, Bruttoeinkommen und Produktivität sowie Investitionen und Innovationen als die wirtschaftlich erfolgreichste Stadt der Bundesrepublik. Ob Messen und Kongresse, Medien und Tourismus oder auch Einzelhandel und Industrie, in München finden Absolventen und Berufsbewerber aus fast allen Bereichen und Branchen schnell und einfach anspruchsvolle Arbeitsplätze. Alleine fünf DAX- und elf MDAX-Unternehmen sind in der Region München ortsansässig. Auch Printmedien mit über 250 Verlagen sowie private und öffentlich-rechtliche Fernseh- und Hörfunkanbieter sind hier überproportional stark vertreten. Mit seiner überaus reichhaltigen Kultur- und Museenlandschaft sowie vielen regelmäßigen Festen und Veranstaltungen im Jahresverlauf und einzigartigen Parks, Zoos und Grünanlagen ist die von ihren Bewohnern oft auch geradezu zärtlich „Minga“ genannte Stadt in der Tat eine außerordentlich schöne und lebenswerte Stadt.
Die schönsten Städte Deutschlands sind jeweils für sich besonders und liebenswert
Als Fazit lässt sich also abschließend festhalten, dass alle hier kurz und knapp skizzierten Städte Deutschlands für euch interessante Möglichkeiten sowohl für Beruf und Karriere als auch Spaß und Freizeit parat halten. Gerade wer in den vermeintlich aktuell „angesagten“, aber deshalb auch häufig etwas überlaufenen und bei Lebenshaltungskosten teureren Großstädten nicht fündig wird, sollte auch kleineren und weniger bekannten deutschen Städten eine Chance geben, denn diese bieten oftmals positive Überraschungen speziell für berufliche Qualifikation und Weiterbildung.